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Rotlicht bei Haarausfall - volleres, dickeres Haar

Die Therapie mit Rotlicht kann bei Haarausfall helfen. Hier erfahren Sie, bei welchen Formen des Haarausfalls die Methode sinnvoll ist, wie sie angewendet wird und worauf man bei der Anwendung achten sollte.

Gesundheit Zentrale
20. Januar 2025
8 min
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Rotlicht bei Haarausfall - volleres, dickeres Haar

Rotlicht bei Haarausfall - volleres, dickeres Haar

Die Rotlichttherapie, auch bekannt als Low-Level-Laser-Therapie (LLLT) oder Photobiomodulation, hat sich als vielversprechende Behandlungsmethode für verschiedene Formen des Haarausfalls etabliert. Diese nicht-invasive Therapie nutzt spezifische Wellenlängen des roten Lichts, um die Haarfollikel zu stimulieren und das Haarwachstum zu fördern.

Wie funktioniert die Rotlichttherapie bei Haarausfall?

Die Rotlichttherapie wirkt auf zellulärer Ebene und beeinflusst verschiedene biologische Prozesse:

Stimulation der Mitochondrien

Das rote Licht mit Wellenlängen zwischen 630-670 nm dringt in die Kopfhaut ein und stimuliert die Mitochondrien in den Haarfollikeln. Diese "Kraftwerke der Zelle" produzieren daraufhin mehr ATP (Adenosintriphosphat), was zu einer erhöhten Zellaktivität führt.

Verbesserung der Durchblutung

Die Lichttherapie fördert die Mikrozirkulation in der Kopfhaut, wodurch die Haarfollikel besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Eine verbesserte Durchblutung ist essentiell für gesundes Haarwachstum.

Verlängerung der Anagenphase

Die Anagenphase ist die aktive Wachstumsphase des Haarzyklus. Rotlicht kann diese Phase verlängern, wodurch die Haare länger wachsen und dicker werden können.

Bei welchen Formen des Haarausfalls ist Rotlicht wirksam?

Androgenetische Alopezie (erblich bedingter Haarausfall)

Die häufigste Form des Haarausfalls betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Studien zeigen, dass die Rotlichttherapie besonders bei leichten bis mittelschweren Formen der androgenetischen Alopezie wirksam ist.

Wirksamkeit bei Männern:

  • Verbesserung der Haardichte um 35-40%
  • Zunahme der Haardicke um 20-25%
  • Verlangsamung des weiteren Haarausfalls

Wirksamkeit bei Frauen:

  • Besonders effektiv bei diffusem Haarausfall
  • Verbesserung der Haarqualität und -dichte
  • Weniger Haarbruch und stärkeres Haar

Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)

Bei dieser Autoimmunerkrankung kann die Rotlichttherapie als unterstützende Behandlung eingesetzt werden. Die entzündungshemmenden Eigenschaften des roten Lichts können helfen, die Immunreaktion zu modulieren.

Telogenes Effluvium (diffuser Haarausfall)

Diese Form des Haarausfalls, oft ausgelöst durch Stress, Krankheit oder hormonelle Veränderungen, spricht gut auf die Rotlichttherapie an, da sie die Haarfollikel revitalisiert und den Übergang in die Wachstumsphase fördert.

Anwendung der Rotlichttherapie

Gerätetypen

Es gibt verschiedene Geräte für die Rotlichttherapie bei Haarausfall:

Laser-Kämme:

  • Handliche Geräte mit integrierten Lasern
  • Einfache Anwendung durch Kämmen der Kopfhaut
  • Behandlungszeit: 10-15 Minuten täglich

Laser-Helme:

  • Freihändige Anwendung
  • Gleichmäßige Lichtverteilung über die gesamte Kopfhaut
  • Behandlungszeit: 20-30 Minuten, 3-4x pro Woche

LED-Panels:

  • Großflächige Behandlung
  • Kostengünstigere Alternative zu Lasern
  • Längere Behandlungszeiten erforderlich

Behandlungsprotokoll

Für optimale Ergebnisse sollte die Rotlichttherapie regelmäßig angewendet werden:

  • Häufigkeit: 3-4 Behandlungen pro Woche
  • Dauer: 20-30 Minuten pro Sitzung
  • Behandlungszeitraum: Mindestens 6 Monate für sichtbare Ergebnisse
  • Langzeitanwendung: Kontinuierliche Anwendung für dauerhafte Effekte

Worauf sollte man bei der Anwendung achten?

Sicherheitsaspekte

Die Rotlichttherapie gilt als sehr sicher, dennoch sollten einige Punkte beachtet werden:

Augenschutz:

  • Niemals direkt in das Licht blicken
  • Bei Bedarf Schutzbrille verwenden
  • Augen während der Behandlung geschlossen halten

Hautreaktionen:

  • Leichte Rötung der Kopfhaut ist normal
  • Bei anhaltender Irritation Behandlung pausieren
  • Empfindliche Haut langsam an die Therapie gewöhnen

Kontraindikationen

Bestimmte Personengruppen sollten die Rotlichttherapie nicht anwenden:

  • Schwangere Frauen (Vorsichtsmaßnahme)
  • Personen mit Hautkrebs in der Behandlungsregion
  • Patienten, die photosensibilisierende Medikamente einnehmen
  • Personen mit aktiven Hautinfektionen

Realistische Erwartungen

Wichtig ist es, realistische Erwartungen zu haben:

Erste Ergebnisse:

  • Nach 3-4 Monaten regelmäßiger Anwendung
  • Zunächst Verbesserung der Haarqualität
  • Später Zunahme der Haardichte

Maximale Wirkung:

  • Nach 6-12 Monaten kontinuierlicher Behandlung
  • Individuelle Unterschiede in der Reaktion
  • Nicht alle Personen sprechen gleich gut an

Kombination mit anderen Behandlungen

Die Rotlichttherapie kann gut mit anderen Haarausfall-Behandlungen kombiniert werden:

Medikamentöse Therapie

  • Minoxidil: Synergistische Wirkung möglich
  • Finasterid: Keine negativen Wechselwirkungen
  • Verstärkung der Gesamtwirkung

Nahrungsergänzungsmittel

  • Biotin, Zink, Eisen: Unterstützung des Haarwachstums
  • Kollagen-Peptide: Verbesserung der Haarstruktur
  • Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmende Wirkung

Topische Behandlungen

  • Koffein-haltige Shampoos
  • Peptid-Seren für die Kopfhaut
  • Ätherische Öle wie Rosmarinöl

Wissenschaftliche Evidenz

Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit der Rotlichttherapie:

Klinische Studien

Eine randomisierte, doppelblinde Studie mit 128 Männern zeigte nach 26 Wochen:

  • 35% Zunahme der Haardichte
  • Signifikante Verbesserung gegenüber Placebo
  • Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen

Meta-Analysen

Systematische Übersichtsarbeiten bestätigen:

  • Konsistente Verbesserung der Haardichte
  • Gute Verträglichkeit der Behandlung
  • Empfehlung als Therapieoption

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Anschaffungskosten

  • Laser-Kämme: 200-500 Euro
  • Laser-Helme: 500-2000 Euro
  • LED-Panels: 100-400 Euro

Langzeitkosten

Im Vergleich zu anderen Behandlungen ist die Rotlichttherapie langfristig kostengünstig:

  • Einmalige Anschaffung des Geräts
  • Keine laufenden Medikamentenkosten
  • Keine Arztbesuche erforderlich

Fazit

Die Rotlichttherapie stellt eine vielversprechende, sichere und nicht-invasive Behandlungsoption für verschiedene Formen des Haarausfalls dar. Besonders bei androgenetischer Alopezie zeigt sie gute Ergebnisse in Form von verbesserter Haardichte und -qualität.

Vorteile:

  • Wissenschaftlich belegt
  • Keine systemischen Nebenwirkungen
  • Einfache Heimanwendung
  • Kombinierbar mit anderen Therapien

Nachteile:

  • Ergebnisse erst nach Monaten sichtbar
  • Kontinuierliche Anwendung erforderlich
  • Nicht bei allen Personen wirksam
  • Hohe Anschaffungskosten für Qualitätsgeräte

Für Personen mit leichtem bis mittelschwerem Haarausfall kann die Rotlichttherapie eine wertvolle Ergänzung oder Alternative zu medikamentösen Behandlungen darstellen. Eine Beratung durch einen Dermatologen oder Trichologen ist empfehlenswert, um die beste Behandlungsstrategie zu entwickeln.

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